Der Apfelgarten
Komm gleich nach dem Sonnenuntergange,
sieh das Abendgrün des Rasengrunds;
ist es nicht, als hätten wir es lange
angesammelt und erspart in uns,
um es jetzt aus Fühlen und Erinnern,
neuer Hoffnung, halbvergeßnem Freun,
noch vermischt mit Dunkel aus dem Innern,
in Gedanken vor uns hinzustreun
unter Bäume wie von Dürer, die
das Gewicht von hundert Arbeitstagen
in den überfüllten Früchten tragen,
dienend, voll Geduld, versuchend, wie
das, was alle Maße übersteigt,
noch zu heben ist und hinzugeben,
wenn man willig, durch ein langes Leben
nur das Eine will und wächst und´schweigt.
Um allerdings an einen schönen Apfelgarten zu gelangen, muss man erst einmal Hand anlegen.
Nämlich an den Reiser und an den Zweig des gewünschten zu veredelnden Obstbaumes. So etwas nennt man Winterhandveredelung oder auch Kopulation.
Man benötigt dazu einen ausgereiften einjährigen Zweig des gewünschten Gehölzes und als “Unterlage” einen möglichst robusten und langlebigen Stammbildner. Nun wird geschnitten was das Zeug hält, am besten natürlich nur die Zweige und nicht die Finger.
Danach werden beide Teile zu einem zusammengefügt und mittels Gummiband und flüssigem Wachs fixiert. Und schon gibt es neue Apfelbäumchen…. hoffentlich, denn das zeigt sich erst nachdem die ersten Triebe sprießen. Viel Spaß hat es gemacht, im Nordkolleg, mal wieder.
So bereichern in Zukunft die Apfelsorten
- Schmalzprinz
- Juwel aus Kirchwerder
- Finkenwerder Herbstprinz
- Damendorfer Streifling
-
die Birne
- Clairgeaus Butterbirne
und eine Mispel meinen Garten.
War ein schöner Vormittag im Nordkolleg!
Vielen Dank für Deine tollen Fotos!